© Manfred Thumberger

Jahresausstellung 27.09.2014 bis 29.03.2016

Ein monografisches Museum ist für einen Künstler, insbesondere zu Lebzeiten, ein Ort, der ihm eine außergewöhnliche Selbstdarstellung ermöglicht. Mit ihm wird die Bedeutung und Rolle des Künstlers in einer Gesellschaft manifestiert. Hermann Nitsch wurden zu Lebzeiten bereits zwei monografische Museen gewidmet. Eines wurde 2007 in Mistelbach im österreichischen Weinviertel gegründet, der Region, wo Hermann Nitsch arbeitet und lebt. Das sogenannte nitsch museum versteht sich als ein Ort der Kontemplation und Sinnlichkeit und versucht im Rahmen der jährlich wechselnden Ausstellungen, seinen Besuchern das vielschichtige Gesamtkunstwerk auf immer neue Art und Weise zu vermitteln. Seine Architektur ist an den Idealplan einer Klosteranlage angelehnt. Das zweite monografische Museum ist das Museo Archivio Laboratorio per le Arti Contemporanee Hermann Nitsch. Es befindet sich in einem umgebauten ehemaligen Elektrizitätswerk aus dem 19. Jahrhundert im Zentrum von Neapel  (Süditalien) und wurde 2008 von Hermann Nitschs Lebensfreund und Sammler Peppe Morra ins Leben gerufen. Auf 1.800 qm Fläche vermitteln Fotos, Videos und opulent arrangierte Relikte einen intensiven Eindruck der Nitsch-Aktionen, die bisher in Italien stattgefunden haben.

Im Herbst 2014 tauschen die beiden Nitsch Museen erstmals ihre Werke, Standpunkte und Erkenntnisse im Rahmen zweier Ausstellungen aus, die parallel zueinander zu besichtigen sind. Ein Novum, da sich beide Ausstellungshäuser bis dato ohne gegenseitiger Abstimmung dem Nitsch Werk gewidmet haben. Der Direktor des museo nitsch, Peppe Morra, kuratiert die Jahresausstellung in Österreich, während Michael Karrer, Leiter des nitsch museums, jene in Italien konzipiert.
 
Die Ausstellung „arena – werk aus dem werk“ wird von einem umfassenden Katalog begleitet und ergänzt. In einer länderübergreifenden Ausstellungskooperation präsentiert das Museo Nitsch Neapel im nitsch museum in Mistelbach erstmals die Entstehung von Relikten. Diese resultieren unmittelbar aus Nitschs Aktionen und gelten als eigenständige Kunstwerke im umfangreichen Oeuvre des Künstlers. Der Ausstellungsraum wird zu einer Arena, deren Zentrum eine riesige metaphorische Tafel bildet, die sich über die gesamte Haupthalle des nitsch museums Mistelbach erstreckt.

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